Am 22. Juni feiert Meryl Streep Geburtstag – und mit ihr eine ganze Ära großer Filmkunst. Die dreifache Oscar-Preisträgerin hat im Laufe ihrer Karriere über 90 Filme geprägt und gilt als eine der wandlungsfähigsten Schauspieler:innen der Gegenwart: Hier sind ihre 17 besten Filme.
Hollywoods Grande Dame: Happy Birthday, Meryl! Ihre besten Filme
Seit über vier Jahrzehnten begeistert Streep mit ihrer Wandlungsfähigkeit, emotionalen Tiefe und einem bemerkenswerten Gespür für komplexe Charaktere. Ob in anspruchsvollen Dramen, bissigen Satiren oder mitreißenden Musicals – sie füllt jede Rolle mit einer Authentizität, die Zuschauer:innen weltweit in ihren Bann zieht. Zur Feier ihres Ehrentags präsentieren wir unsere Auswahl der besten Filme mit Meryl Streep – inklusive Inhaltsangaben und einem Blick auf das Besondere an ihrer jeweiligen Performance. Am Ende wartet außerdem ein Serien-Special auf euch.
1. The Hours (2002)

The Hours
von Stephen Daldry
In diesem kunstvoll erzählten Drama sind drei Frauen aus verschiedenen Jahrzehnten auf rätselhafte Weise miteinander verbunden. Während Virginia Woolf in den 1920ern mit ihrer Depression kämpft und an Mrs. Dalloway schreibt, plant Hausfrau Laura Brown in den 1950ern einen Geburtstagskuchen für ihren Mann – und hadert mit ihrem Leben. In der Gegenwart kümmert sich Clarissa Vaughan in New York liebevoll um ihren schwerkranken Freund Richard. Alle drei erleben innere Kämpfe, Lebensmüdigkeit – und die Suche nach einem selbstbestimmten Dasein.
Jetzt kaufenWas Streeps Darstellung so außergewöhnlich macht:
Als Clarissa bringt Streep ein ganzes Spektrum an Emotionen auf die Leinwand – von Sorge und Fürsorge bis zu Trauer und Sehnsucht. Ihre zurückhaltende, tiefgründige Darstellung verleiht dem Film eine stille, aber durchdringende Kraft. Die Performance wurde für den Golden Globe nominiert und bleibt als eindrucksvolles Porträt gelebter Melancholie in Erinnerung.
2. Glaubensfrage (2008)

Glaubensfrage
von John Patrick Shenley
An einer katholischen Schule in den 1960er-Jahren gerät Schwester Aloysius Beauvier in einen moralischen Konflikt: Sie verdächtigt einen Priester, einen Schüler sexuell missbraucht zu haben – doch Beweise fehlen. Zwischen der strengen Nonne, dem charismatischen Pater Flynn und der jungen, idealistischen Schwester James entspinnt sich ein spannungsgeladenes Kammerspiel, in dem Glaube, Zweifel und Autorität aufeinandertreffen.
Jetzt kaufenEin meisterhafter Balanceakt:
Streep gelingt es, der Figur der Aloysius sowohl Härte als auch Menschlichkeit zu verleihen. Ihr Spiel ist kontrolliert, aber nie kalt, eindringlich, aber nie überzogen. Für diese Rolle erhielt sie eine Oscar-Nominierung – zu Recht, denn sie lässt das Publikum bis zum Schluss im Unklaren darüber, was Wahrheit und was Interpretation ist.
3. Der Teufel trägt Prada (2006)

Der Teufel trägt Prada
von David Frankel
Die junge Journalistin Andy bekommt eine Stelle als Assistentin der mächtigen Modemagazin-Chefin Miranda Priestly – ein Job, für den „Millionen Mädchen sterben würden“. Doch der Alltag an der Seite der stilsicheren, gnadenlosen und eiskalt kalkulierenden Chefin wird schnell zum Albtraum – und zur Charakterprüfung.
Jetzt kaufenStreep als Mode-Machtfigur:
Mit trockenem Tonfall, perfektem Timing und messerscharfer Präsenz macht Streep aus Miranda Priestly mehr als nur eine Karikatur. Sie verleiht der Figur Tiefe und Würde – und schuf damit einen ikonischen Charakter der Popkultur. Für ihre Performance wurde sie mit dem Golden Globe ausgezeichnet und für den Oscar nominiert.
4. Little Women (2019)

Little Women
von Greta Gerwig
Greta Gerwigs Neuverfilmung des Romanklassikers begleitet die vier March-Schwestern auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben im Amerika des 19. Jahrhunderts. Meryl Streep spielt Tante March – wohlhabend, herrisch, und mit spitzer Zunge ausgestattet, aber auch mit einem wachsamen Herzen für ihre Familie.
Jetzt kaufenFeinsinnige Komik in Nebenrolle:
Obwohl ihre Auftritte kurz sind, bleiben sie haften: Streep setzt als Tante March gezielte Akzente, bringt Humor, Biss und altersweise Reflexion in die dynamische Frauenwelt der March-Familie. Eine klassische Szene: Wenn sie erklärt, warum Frauen reich heiraten müssen – trocken, pragmatisch, bitterkomisch.
PS: Auch Timothée Chalamet glänzt in diesem wunderbaren Film!
5. Kramer gegen Kramer (1979)

Kramer gegen Kramer
von Robert Benton
Als Joanna Kramer plötzlich ihren Mann Ted verlässt, bleibt er mit dem gemeinsamen Sohn allein zurück. Ted muss sich neu erfinden – als Vater, Mensch und Mann. Doch als Joanna Monate später das Sorgerecht einfordert, beginnt ein schmerzhafter Prozess vor Gericht.
Jetzt kaufenEin Oscar für feinsinnige Zurückhaltung:
Streep bringt Joanna in nur wenigen Szenen eine eindringliche Komplexität: zerrissen, aber nicht kalt, egoistisch wirkend, aber verständlich in ihrer Verzweiflung. Für diese Rolle erhielt sie ihren ersten Oscar – und prägte damit das Bild einer Frau, die sich gegen Rollenzwänge behaupten will, auf vielschichtige Weise.
6. Adaption (2002)

Adaption - Der Orchideendieb
von Spike Jonze
Charlie Kaufman, ein neurotischer Drehbuchautor, kämpft mit einer Schreibblockade: Er soll den Naturroman Der Orchideen-Dieb von Susan Orlean verfilmen – doch das scheinbar dokumentarische Buch bietet keinen klassischen Plot. Während Kaufman (Nicolas Cage in einer Doppelrolle) sich immer tiefer in Selbstzweifel verstrickt, entspinnt sich eine Meta-Erzählung über das Schreiben selbst. Parallel dazu lernen wir Susan Orlean kennen, die für ihren Artikel tief in das Leben eines obsessiven Orchideenjägers eintauchte – und mehr dabei verlor, als sie erwartet hatte.
Jetzt kaufenSubtile Brillanz in einem surrealen Geflecht:
Streep spielt Susan Orlean mit feiner Nuancierung: Zunächst als distanzierte, intellektuelle Journalistin, später als verletzliche Frau auf der Suche nach Leidenschaft und Wahrheit. Die Übergänge zwischen Ernst, Melancholie und satirischem Spiel gelingen ihr scheinbar mühelos. Für diese Rolle erhielt sie eine Oscar-Nominierung – und beweist einmal mehr, wie gut sie sich in ungewöhnliche Stoffe einfügt, ohne die Bodenhaftung zu verlieren.
7. Der Tod steht ihr gut (1992)

Der Tod steht ihr gut
von Robert Zemeckis
In dieser rabenschwarzen Komödie spielt Meryl Streep die alternde Schauspielerin Madeline Ashton, die vor Eifersucht und Angst vor dem Altern zu einem mysteriösen Verjüngungselixier greift. Ihre frühere Freundin Helen (Goldie Hawn) hat denselben Weg gewählt – und gemeinsam liefern sich die beiden Unsterblichen einen absurden Kampf um Schönheit, Männer und Macht. Ihr ehemals geliebter, inzwischen resignierter Ehemann (Bruce Willis) gerät dabei zwischen die Fronten.
Jetzt kaufenKultklassiker mit schauspielerischer Selbstironie:
Streep beweist hier ihr komödiantisches Genie: Sie spielt Madeline überdreht, eitel, exzentrisch – aber immer mit einer feinen Balance zwischen Parodie und Tragik. Ihre Körpersprache, ihr Timing, ihre Gesichtsausdrücke sind pures Gold für Fans schwarzer Komödien. Dass sie sich dabei auch selbstironisch mit dem Hollywood-Alterungswahn auseinandersetzt, macht ihre Performance umso faszinierender. Ein Film, der Kultstatus erreichte – auch dank ihr.
8. Die Brücken am Fluss (1995)

Die Brücken am Fluss
von Clint Eastwood
Francesca Johnson lebt mit ihrer Familie auf einer Farm in Iowa. Als Mann und Kinder ein paar Tage verreist sind, steht plötzlich der Fotograf Robert Kincaid vor ihrer Tür, der eine historische Brücke fotografieren will. Aus dieser Begegnung entwickelt sich innerhalb weniger Tage eine tiefgreifende, aber stille Liebesgeschichte, die beide für immer verändert – obwohl sie sich nie wiedersehen.
Jetzt kaufenEmotion pur – leise, aber eindringlich:
Streep spielt Francesca mit unglaublicher Feinfühligkeit: Ihre Blicke, Pausen, inneren Kämpfe machen deutlich, wie zerrissen die Figur ist zwischen Pflicht und Sehnsucht. In Zusammenarbeit mit Regisseur und Co-Star Clint Eastwood entsteht ein bewegendes Porträt einer unerfüllten Liebe. Für diese Rolle wurde Streep erneut für den Oscar nominiert – ein Film, der still bleibt, aber lange nachhallt.
9. Mamma Mia! (2008)

Mamma Mia!
von Phyllida Lloyd
Auf einer idyllischen griechischen Insel bereitet Donna Sheridan die Hochzeit ihrer Tochter Sophie vor – nichtsahnend, dass Sophie drei ehemalige Liebhaber ihrer Mutter eingeladen hat, um herauszufinden, wer ihr Vater ist. Die Handlung wird von den größten ABBA-Hits begleitet, die mal heiter, mal rührend in die Story eingebettet sind. Zwischen romantischem Chaos, Familienbanden und jeder Menge Glitzer erzählt der Film von Liebe, Loslassen und Neuanfang.
Jetzt kaufenMusikalische Verwandlung mit Herz:
Streep als Donna ist das emotionale Zentrum dieses feel-good Musicals. Mit starker Bühnenpräsenz, ehrlicher Verletzlichkeit und mutigem Gesang (besonders im Song „The Winner Takes It All“) liefert sie eine Performance, die sowohl unterhält als auch berührt. Dass sie sich so ungeniert in eine musikalische Rolle stürzt, macht sie nicht nur sympathisch, sondern zeigt auch ihre enorme Bandbreite. Der Film wurde ein weltweiter Erfolg – nicht zuletzt durch ihre Spielfreude.
10. Sophies Entscheidung (1982)

Sophies Entscheidung
von Alan J. Pakula
Sophie Zawistowski, eine polnische Überlebende von Auschwitz, lebt nach dem Krieg in Brooklyn mit ihrem amerikanischen Freund Nathan und dem jungen Schriftsteller Stingo, der ihr Leben in Rückblenden erzählt. Während Sophie versucht, sich ein neues Leben aufzubauen, wird nach und nach ihre traumatische Vergangenheit sichtbar – und vor allem die unaussprechliche Entscheidung, die sie im Konzentrationslager treffen musste.
Jetzt kaufenEine der größten Leistungen der Filmgeschichte:
Streep ging für diese Rolle bis an ihre Grenzen: Sie lernte Polnisch und Deutsch, veränderte ihre Stimme und Haltung, um Sophie möglichst authentisch darzustellen. Ihr intensives, zutiefst menschliches Spiel brachte ihr den zweiten Oscar als beste Hauptdarstellerin ein – und gilt bis heute als eine der eindrucksvollsten Leistungen der Filmgeschichte. Sophies stille Trauer, ihr Lächeln, das nie ganz echt wirkt – all das lässt einen als Zuschauer:in nicht mehr los.
11. Wolfsmilch (1987)

Wolfsmilch
von Hector Babenco
In dieser melancholischen Literaturverfilmung nach William Kennedy treffen sich zwei ehemals erfolgreiche Menschen am Abgrund wieder: Francis (Jack Nicholson), ein heruntergekommener Alkoholiker, und Helen (Meryl Streep), eine einst gefeierte Sängerin, leben in den 1930er-Jahren auf den Straßen von Albany. Zwischen Tagelöhnerkneipen, Friedhöfen und Erinnerungen versuchen sie, in ihrer gemeinsamen Geschichte Halt zu finden. Ihr Alltag ist geprägt von Armut, Scham und dem verzweifelten Wunsch nach einem letzten Funken Würde.
Jetzt kaufenZartes Spiel in rauer Umgebung:
Streep spielt Helen mit einer tiefen Verletzlichkeit. Ihre Gestik ist klein, fast wie eingezogen – aber voller innerer Bewegung. Wenn sie singt, wird ihre ganze Vergangenheit spürbar. Ihre Darstellung oszilliert zwischen gebrochener Stolz und fatalistischer Hingabe. Für diese Rolle erhielt sie eine Oscar-Nominierung – eine eindrückliche Leistung, in der Schmerz, Poesie und menschliche Schwäche auf stille Weise verschmelzen.
12. Silkwood (1983)

Silkwood
von Mike Nichols
Karen Silkwood ist Arbeiterin in einer Atomfabrik in Oklahoma, die zunehmend besorgt ist über Sicherheitslücken und die Gesundheit ihrer Kolleg:innen. Als sie beginnt, gegen ihren Arbeitgeber aufzubegehren und Beweise zu sammeln, wird sie zunehmend zur Zielscheibe. Zwischen familiären Konflikten, beruflichem Druck und wachsender Isolation wird Karen zur unbequemen Heldin in einem System, das die Wahrheit unterdrücken will – basierend auf einer wahren Geschichte.
Jetzt kaufenEine Heldin ohne Pathos:
Streep macht aus Karen Silkwood keine makellose Lichtgestalt, sondern eine ambivalente Figur: mutig, verletzlich, ungehobelt, zweifelnd. Gerade diese Unperfektheit macht ihre Leistung so glaubwürdig und kraftvoll. Mit Jeans, rauer Stimme und offensichtlicher Überforderung stellt sie sich gegen ein System, das sie zerstören will. Ihre Performance brachte ihr eine weitere Oscar-Nominierung ein – zu Recht, denn selten war Widerstand so greifbar.
13. Jenseits von Afrika (1985)

Jenseits von Afrika
von Sydney Pollack
Karen Blixen, eine dänische Schriftstellerin, reist in den frühen 1900er-Jahren nach Kenia, um eine Kaffeeplantage zu übernehmen. Dort verliebt sie sich nicht nur in das Land, sondern auch in den unabhängigen Großwildjäger Denys Finch Hatton (Robert Redford). Ihre Beziehung ist leidenschaftlich, aber von grundverschiedenen Lebensvorstellungen geprägt. Der Film begleitet Blixens persönliches Ringen mit Verlust, Selbstfindung und der Liebe zu einem Kontinent, der sie ebenso prägt wie verletzt.
Jetzt kaufenEpisches Gefühlskino mit Charaktertiefe:
Streep verleiht Karen eine subtile Eleganz, gepaart mit innerer Zerrissenheit. Ihre Figur durchläuft einen sichtbaren Wandel – von der europäischen Idealistin zur entschlossenen, selbstbewussten Frau. Ihre Sprache, Körperhaltung und der Blick auf Denys und Afrika erzählen von unterdrückter Sehnsucht und wachsender Stärke. Auch wenn sie für diese Rolle nicht ausgezeichnet wurde, gehört sie zu ihren beeindruckendsten filmischen Transformationen.
14. Die Eiserne Lady (2011)

Die Eiserne Lady
von Phyllida Lloyd
Margaret Thatcher blickt als gealterte Ex-Premierministerin auf ihr Leben zurück: Von ihrer Kindheit als Kaufmannstochter über ihren Aufstieg zur ersten weiblichen Regierungschefin Großbritanniens bis zu ihrem politischen Alleingang in der Falklandkrise. Der Film springt zwischen Erinnerungsfragmenten und politischen Wegmarken – eingebettet in Thatchers zunehmend vom Alter geprägtem Bewusstseinszustand.
Jetzt kaufenVerschmelzung mit einer Ikone:
Streep transformierte sich für diese Rolle bis zur Unkenntlichkeit – stimmlich, körperlich, emotional. Sie porträtiert Thatcher mit einer beeindruckenden Balance aus Härte, Einsamkeit und innerem Konflikt. Für diese Rolle erhielt sie ihren dritten Oscar – ein Beweis für ihre technische Perfektion, aber auch für ihre Fähigkeit, selbst polarisierende Figuren in ihrer Komplexität sichtbar zu machen. Keine Karikatur, sondern ein packendes Charakterporträt.
15. Im August in Osage County (2013)

Im August in Osage County
von John Wells
Nach dem Tod des Vaters kehrt eine zerrüttete Familie ins Elternhaus in Oklahoma zurück. Dort wartet Matriarchin Violet Weston – sarkastisch, tablettensüchtig und unbarmherzig ehrlich. Was als Trauerfeier beginnt, eskaliert schnell in einem toxischen Familienkammerspiel aus Vorwürfen, Geheimnissen und jahrzehntelang unterdrückter Wut. Streep spielt die Mutter dreier Töchter, die sich den Geistern ihrer Vergangenheit stellen müssen.
Jetzt kaufenZerstörerisch gut:
Meryl Streep entfesselt in dieser Rolle ein emotionales Erdbeben. Ihre Violet ist laut, bitter, manipulativ – und dennoch zutiefst verletzt. Es ist eine explosive Performance voller Schmerz, Selbsthass und zerstörerischer Liebe. Für diese schauspielerische Tour de Force erhielt sie eine Oscar-Nominierung. Ihre Darstellung brennt sich in jede Szene – eine Wucht aus roher Energie und abgründiger Menschlichkeit.
16. Sodbrennen (1986)

Sodbrennen
von Mike Nichols
Rachel Samstat, eine erfolgreiche Food-Journalistin, ist frisch verheiratet mit dem charmanten Politikjournalisten Mark Forman. Doch das Eheglück beginnt bereits während der Schwangerschaft zu bröckeln: Mark betrügt sie, und Rachel steht plötzlich vor einem Scherbenhaufen aus zerplatzten Erwartungen, verletztem Vertrauen und der Frage, wie man als Frau und Mutter weitermacht, wenn das eigene Leben auseinanderbricht.
Jetzt kaufenEine moderne Frau mit Biss:
Streep spielt Rachel mit einer Mischung aus pointiertem Humor, Enttäuschung und müder Entschlossenheit. An der Seite von Jack Nicholson entfaltet sich eine emotionale Achterbahnfahrt, die mal traurig, mal bitterkomisch ist – aber nie melodramatisch. Ihre Performance zeichnet sich durch große Natürlichkeit und Alltagstauglichkeit aus: Rachel fühlt sich wie eine reale Frau an, nicht wie eine Figur. Ein Beleg dafür, wie stark Streep auch in Geschichten ist, die auf leisen Tönen basieren.
17. Die durch die Hölle gehen (1978)

Die durch die Hölle gehen
von Michael Cimino
Drei Freunde aus einer US-amerikanischen Arbeiterstadt – Michael, Nick und Steven – werden in den Vietnamkrieg geschickt. Vor dem Krieg sind sie Teil einer eingeschworenen Gemeinschaft, danach ist nichts mehr wie zuvor. Der Film zeigt zunächst das einfache, aber bedeutungsvolle Leben in der Heimat: Hochzeiten, Freundschaften, Jagdausflüge. In Vietnam geraten die Männer in Gefangenschaft, erleben Folter, Grauen und seelischen Zerfall. Meryl Streep spielt Linda, die stille Liebe zwischen Michael und Nick – und die emotionale Brücke zurück in ein Leben, das nicht mehr existiert.
Jetzt kaufenEmotionaler Anker inmitten des Kriegsdramas:
Streep verleiht der Rolle der Linda eine feine, zurückhaltende Tiefe. Sie ist nicht einfach nur „die Frau zu Hause“, sondern verkörpert Trauer, Hoffnung und stille Stärke – jemand, der mitfühlt, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Inmitten der männlich geprägten Kriegsbilder bringt Streep eine verletzliche Menschlichkeit ein, die lange nachwirkt. Für diese frühe Rolle wurde sie erstmals für den Oscar nominiert – der Beginn einer beispiellosen Karriere. Ihre Präsenz ist leise, aber unverkennbar – und macht den Film noch eindringlicher.
Serien-Special: Meryl Streep auf dem kleinen Bildschirm
Auch abseits der großen Kinoleinwand hat Meryl Streep in den letzten Jahrzehnten mehrfach bewiesen, dass sie Serienformate mit Leben füllen kann. Hier unsere Highlights:
Angels in America (2003)
In dieser monumentalen HBO-Miniserie nach Tony Kushners gleichnamigem Theaterstück spielt Streep gleich mehrere Rollen – darunter einen Rabbi, eine mormonische Mutter und den Geist von Ethel Rosenberg. Das Drama über Aids, Religion und gesellschaftliche Verdrängung im New York der 1980er-Jahre ist visuell und inhaltlich ein Ereignis.
Streeps Vielseitigkeit sprengt jedes Format:
Kaum eine Schauspielerin hätte in solch unterschiedlichen Rollen so überzeugend aufgehen können. Für ihre Leistung erhielt sie einen Emmy – und untermauerte einmal mehr ihre Wandlungsfähigkeit.
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Big Little Lies – Staffel 2 (2019)
Streep stößt in der zweiten Staffel der gefeierten HBO-Serie als Mary Louise Wright zur Starbesetzung. Sie spielt die misstrauische, trauernde Mutter von Perry (Alexander Skarsgård), der in Staffel 1 ums Leben kam. Ihr Ziel: herauszufinden, was wirklich passiert ist – und wer Schuld trägt.
Manipulativ, unheimlich, brillant:
Mit gezieltem Einsatz von Körpersprache, Tonlage und scheinbar harmlosen Fragen bringt Streep das fein austarierte Gefüge der Figuren zum Beben. Ihre Präsenz ist durchdringend – eine Antagonistin, die nie laut werden muss, um Angst auszulösen.
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Only Murders in the Building – Staffel 3 (2023)
In der beliebten Krimikomödien-Serie an der Seite von Steve Martin, Martin Short und Selena Gomez spielt Streep die Schauspielerin Loretta Durkin – charmant, leicht exzentrisch, mit einem Geheimnis. Im Setting eines Broadway-Stücks wird sie Teil eines neuen Mordfalls, den das Trio aufzuklären versucht.
Streep zeigt Spielfreude und Komik:
Mit Witz, Timing und großer Bühnenpräsenz bringt sie frischen Wind in die Serie – und stiehlt oft selbst den alten Hasen die Show. Ihre Gesangseinlage in der Staffel ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie mühelos sie Genregrenzen überwindet.
Fazit: Eine Schauspielkarriere für die Ewigkeit
Ob auf der Kinoleinwand oder im Serienformat: Meryl Streep bleibt das Maß aller Dinge. Ihre schauspielerische Tiefe, ihre Wandlungsfähigkeit und ihre emotionale Aufrichtigkeit machen jede Rolle – ob Haupt- oder Nebenfigur – zu einem Erlebnis. Zum Geburtstag verneigen wir uns vor einer Legende, die uns mit jeder neuen Rolle aufs Neue überrascht.