Lesetipps von Denise: Früher war alles blutiger. Wenn heute jemand brutal in einem Thriller getötet wird, ist die Suche nach dem oder die Täter:innen eine Mischung aus Spürsinn, psychologischer Analyse und dem Einsatz von modernster Technik. Da werden Fingerabdrücke analysiert, DNA-Proben genommen, abgefeuerte Kugeln analysiert und die letzten Stunden des Opfers akribisch rekonstruiert.

Klar, in unserer modernen Welt hinterlassen wir auf Schritt und Tritt Spuren, seien es nun physische oder digitale. 

Doch wie war das früher? Wie wurden Mörder:innen gefunden, als man noch nicht einmal wusste, dass Fingerabdrücke einzigartig sind? Wie rekonstruierte man die letzten Stunden eines Opfers, bevor es Smartphones, Internet und Videoaufnahmen gab?

Heute möchte ich dir 5 Krimis vorstellen, die in der Vergangenheit spielen und in denen der Spürsinn der Ermittler:innen den Ausschlag gibt. Begleite mich in eine Zeit, in der nicht nur die Taten, sondern auch die Gesellschaft einem Pulverfass glich.

1. Der eiserne Sommer (München, 1914)

Der eiserne Sommer
von Angelika Felenda

Das Kaiserreich jubelt. Man feiert das 100-jährige Bestehen des kaiserlichen Leibregiments. Kommissär Reitmeyer stößt in dieser ausgelassenen Stimmung auf 2 Tote. Beide waren in verpönten Milieus unterwegs. Und hatten Kontakte zum Militär. Reitmeyer will ermitteln. Doch er darf nicht…

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Warum du "Der eiserne Sommer" unbedingt lesen solltest

“Der eiserne Sommer” von Angelika Felenda zeigt eindrucksvoll, wie die gesellschaftliche Stimmung vor dem 1. Weltkrieg in Deutschland war. Beim Lesen spürte ich den Stolz der Menschen, die vollkommene Überzeugung, dass das Kaiserreich auf ewig bestehen würde und die Vergötterung des Militärs. Reitmeyers Ermittlungen gestalten sich schwierig bis unmöglich. Denn zu dieser Zeit waren Ermittlungen im militärischen Umfeld nicht nur verpönt, sondern untersagt. Wie der Kommissär dennoch Erkenntnisse gewinnt, hat mich beeindruckt und gefesselt. Ich mochte die detaillierten Beschreibungen und wurde in Ecken Münchens geführt, die mir bisher komplett unbekannt waren.

Lass dich mitreißen von der Hochstimmung und durchlebe das Tal der Tränen. Ich kann diesen Krimi absolut empfehlen.

2. Der zweite Reiter (Wien, nach 1918)

Der zweite Reiter
von Alex Beer

Von der glitzernden Weltmetropole Wien ist nach dem Krieg nicht mehr viel übrig. Hunger und Tod beherrschen die Stadt. Polizeiagent August Emmerich entdeckt die Leiche eines angeblichen Selbstmörders. Er will mit seinen Ermittlungen beginnen, doch sein Vorgesetzter ist von der Selbstmordtheorie überzeugt. So muss Emmerich auf eigene Faust ermitteln.

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Warum du "Der zweite Reiter" unbedingt lesen solltest

“Der zweite Reiter” von Alex Beer ist spannend und erweckt ein ausgehungertes und verschlagenes Wien zum Leben. Ermittler August Emmerich ist bärbeißig und alles andere als liebenswürdig. Dies bekommt vor allem sein Assistent Ferdinand Winter zu spüren. Das ungleiche Duo ermittelt zu einer Zeit, in der Spuren nur erkannt wurden, wenn sie offensichtlich waren. Zudem war die Polizei damals ein Spielball der Politik.

Wenn du detailreiche Krimis mit besonderem Augenmerk auf die Ermittlungsmethoden magst, wirst du August Emmerich lieben!

3. Der Ballhausmörder (Berlin, 1928)

Der Ballhausmörder
von Susanne Goga

“Clärchens Ballhaus” ist die Adresse, wenn man im Berlin der 20er Jahre tanzen und schäkern möchte. Mitten in diesem Trubel wird eine junge Frau ermordet. Wer trachtete Adele nach dem Leben? Ermittler Leo Wechsler steht vor einem Rätsel.

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Warum du "Der Ballhausmörder" unbedingt lesen solltest

“Der Ballhausmörder” von Susanne Goga entführte mich in eine glitzernde Welt, in der nichts war, wie es schien. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, denn es gibt kaum Hinweise auf den Mörder oder dessen Motiv. Ermittler Leo Wechsler muss sich zudem nicht nur um die Ermittlungen kümmern, sondern wird auch mit dem ersten Erwachen des Faschismus konfrontiert. Die Leo-Wechsler-Reihe beeindruckt mich durch ihre Liebe zum Berlin der 20er Jahre und einem mutigen, aber dennoch Mensch gebliebenen Ermittler.

Eine klare Empfehlung für die Liebhaber der 20er Jahre.

4. Der Angstmann (Dresden, 1944)

Der Angstmann
von Frank Goldhammer

Der Krieg hat Dresden fest im Griff. Die Rote Armee rückt immer näher. Die Bomben fallen immer schneller. In diesen Wirren wird eine Krankenschwester grausam ermordet. Für die Bevölkerung ist klar: Das war der Angstmann. Kriminalinspektor Max Heller gibt nicht viel auf diese Gerüchte und sucht den Mörder...

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Warum du "Der Angstmann" unbedingt lesen solltest

“Der Angstmann” von Frank Goldammer war mein erster historischer Krimi und mit ihm entdeckte ich meine Leidenschaft für das Genre. Max Heller ist ein Mann mit Prinzipien. Im sterbenden 3. Reich ist er damit allein auf weiter Flur. Und so muss er nicht nur einen Mörder finden, sondern auch noch mit den menschenverachtenden Einstellungen seiner Vorgesetzten, sowie mit der immer näher kommenden Front zurechtkommen. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und waren für mich eine Achterbahn der Gefühle. Frank Goldammer fängt die Beklemmungen in dieser Zeit hervorragend ein.

Und so kann ich nicht nur diesen ersten Band, sondern alle Teile der Max-Heller-Reihe empfehlen!

5. Echo der Toten (Eifel, 1947)

Echo der Toten
von Beate Sauer

Deutschland ist zerstört. Im Winter 1947 kämpfen die Menschen ums pure Überleben. In der schneebedeckten Eifel geschieht ein Mord. Der einzige Zeuge: ein sechsjähriger Junge. Die britische Militärpolizei ist ratlos und fordert Unterstützung bei der weiblichen Polizei in Köln an. Friederike Matthée soll den Jungen zum Reden bringen.

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Warum du "Echo der Toten" unbedingt lesen solltest

“Echo der Toten” von Beate Sauer war für mich beeindruckend und spannend zugleich. Bis zur Lektüre war mir nicht bewusst, dass es in den Nachkriegsjahren eine spezielle weibliche Polizei gab. Der Krimi zeigt nicht nur, wie schwierig die Ermittlungen während der ersten Jahre nach dem Krieg waren, sondern auch, wie schwer die Schuld eines jeden Einzelnen wiegen kann. Zudem erschafft Beate Sauer mit ihrer Hauptfigur Friederike Matthée eine starke Figur, die in diesem schwierigen Umfeld inner- und außerhalb der Polizei nie aufgibt!

Ein spannender Krimi, der mich zum Ende zu Tränen rührte.


Europa zu Beginn des 19. Jahrhunderts war eine wilde Mischung aus Hochstimmung, Trauer, Gewalt und Hoffnung. Jeder Krimi gewährt einen Einblick in diesen Mix. Egal, zu welcher Empfehlung du greifst, du wirst beeindruckt und berührt sein. Reise zurück in der Zeit und lass dich von den Ermittlungen mitreißen.

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