Was ist los in der Buchbranche? Genau mit dieser Frage haben wir uns am 19. und 20. Oktober 2023 auf der Frankfurter Buchmesse beschäftigt.

Denn wo wären wir den neusten Buch-, Lese- und Publikationstrends besser auf den Fersen als auf der größten Buchmesse der Welt?

1. Nachhaltigkeit – das neue Top-Thema 

Ein Thema hat die Frankfurter Buchmesse 2023 besonders bewegt – Nachhaltigkeit. Wie kann die Branche grüner werden? Lust auf ein paar umweltbewusste Ideen? 

  • Wir brauchen einen roten Faden: Die Nachhaltigkeitsprozesse und -definitionen im Unternehmen müssen einheitlicher werden. 
  • Sustainability Manager:in – der Beruf der Zukunft 
  • Von der Sustainability Manager:in zum Sustainability Team: Nicht nur eine Person soll sich im Unternehmen mit Nachhaltigkeit auskennen. Alle Teams sind mit dem grünen Konzept vertraut. 
  • Kreislaufwirtschaft: Gebrauchte Produkte wandern nicht in den Müll. Sie bekommen ein zweites Leben. Kurz gesagt: Die Lebenserwartung von Büchern muss steigen. 

2. AI – die Rolle der künstlichen Intelligenz 

Neben Nachhaltigkeit spielte auch AI auf der Frankfurter Buchmesser 2023 eine Hauptrolle. Denn wie sollen wir künftig mit der künstlichen Intelligenz umgehen? Wie wäre es mit einer kleinen Übersicht?

  • Die digitale rechte Hand: AI dient der Buchbranche zunehmend als Hilfsmittel
  • Ob zur Recherche, zum Texten oder zum Übersetzen – für einige Hilfsaufgaben ist die künstliche Intelligenz schon gut genug. 
  • In Zukunft könnte AI sogar gut genug sein, um alle Schritte im Publikationsprozess zu automatisieren
  • Doch AI hat auch ihre Schwachstellen: Wenn wir Texte automatisch übersetzen, bedeutet das auch mehr Aufwand bei der Nachbearbeitung
  • Und dann wäre da noch die Textqualität: Manche Wörter lassen sich nämlich nicht ohne Weiteres in andere Sprachen übersetzen. Ganz besonders knifflig wird es bei Metaphern und Sprichwörtern. Hier ist sprachliches Fingerspitzengefühl gefragt. Doch hat AI dieses sprachliche Fingerspitzengefühl?

3. Generation Goldfisch – der Wandel der Aufmerksamkeit 

Eine Stunde lang stillsitzen und zuhören? Für viele undenkbar, dafür reicht die Aufmerksamkeitsspanne nicht mehr aus. Denn in einer Medienwelt von 10-Sekunden-Videos, schnellen Schnitten und seichten Themen schaltet das Gehirn einfach schneller ab. Nicht umsonst nennt man uns auch „Generation Goldfisch“. 

Es stellt sich nur eine Frage: Warum geht das Buch nicht in der Generation Goldfisch unter? Denn tatsächlich kommt es erstaunlich gut gegen die Blitzformate an. 

Apropos Blitzformate: Auch Booktok stand auf der Frankfurter Buchmesse hoch im Kurs. Gemeint sind TikToks rund um das Thema Buch. Ob Klassiker, Kulttitel oder Neuheiten – unter dem Hashtag #Booktok lassen sich Bücher blitzschnell online vermarkten. Mal stellen die User:innen ihr Lieblingsbuch einfach vor, mal greifen sie kleine Anekdoten auf, mal verkleiden sie sich sogar als ihre literarischen Helden. Hauptsache, der Content bleibt im Gedächtnis. 

4. Literarische Selbstreflexion – eine Nation schreibt über sich selbst  

Sag mal, wie sehen sich eigentlich die Slowen:innen? Was halten sie von ihrem eigenen Land? Sind sie stolz oder beschämt? 

Genau darum ging es auf der Literature Stage von ARD, ZDF und 3SAT. Als Ehrengast war Slavoj Žižek geladen, der nicht nur aufgrund der Vertretung seines Landes eingeladen war, sondern auch mit seiner Rede gegen Diskursverbote und mehr wissenschaftlichen Vorgehensweisen in der Betrachtung vom Israel-Gaza-Konflikt für mediale Aufmerksamkeit sorgte.