Sommerzeit ist Reisezeit. Viele träumen von Strand, Sonne und Cocktails. Es gibt jedoch Menschen, die sich bei Regen, Nebel und griesgrämigen Einheimischen am wohlsten fühlen.

Und für genau Euch habe ich 5 Krimis und Thriller aus dem Heimatland des Regens England mitgebracht. Egal, ob klassischer Whodunnit oder Thriller im Herzen Londons, diese 5 Bücher lassen euch das Blut in den Adern gefrieren.

 

Krimis um die Welt

1. Irgendwo in England

Liar’s Room
von Simon Lelic

Susanna ist als Psychotherapeutin tätig und erwartet am Nachmittag eine neuen Klienten. Als Adam durch die Tür kommt, ahnt sie nicht, dass er neben seiner Geschichte auch Fragen zu Susannas Vergangenheit mitgebracht hat. Fragen, die sie nicht beantworten will... 

 

"Liar's Room" ist ein gelungener Thriller von Simon Lelic und hat mir sehr gut gefallen. Der Autor setzt in seinem Roman nicht auf übertriebene Schockmomente, sondern lässt die Enthüllungen fast beiläufig einfließen. Sein Fokus liegt klar auf seinen Figuren und nicht auf Überraschungen.

Seine Figuren sind realistisch gehalten und bestechen durch ihren Widerwillen, etwas preiszugeben. Und genau das macht dieses Buch so spannend. 

 

Eine Empfehlung für Leser, die weniger Blut, aber mehr “Wem kann ich vertrauen?” bevorzugen.

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2. Black Country/ Birmingham

Silent Scream
von Angela Marsons

In der Nähe eines alten Kinderheims werden die Knochen eines Kindes gefunden. DI Kim Stone ermittelt mit ihrem Team und deckt eine grausame Vergangenheit auf...

 

Die Story von “Silent Scream” ist brutal und emotional mitreißend. Gerade durch den Fokus auf Kinder hat mich der Thriller so manches Mal schlucken lassen. Die Autorin weiß haargenau, wie weit sie gehen kann, um Spannung, aber keinen Ekel aufzubauen.

 

Die Hauptfigur  DI Kim Stone ist herrlich rotzig und eigenwillig. Sie passt sehr gut in die düstere Umgebung des Black Country. Angela Marsons verbindet in ihrem Erstling die klassischen Ermittlungen der Polizei mit psychologischen Aspekten des Täters. Diese Mischung ließ mich nicht los und ich las das Buch innerhalb weniger Stunden.

 

Eine klare Empfehlung!

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3. Brighton

Der Tattoosammler
von Alison Belsham

Die Tätowiererin Marni Mullins findet in einer Mülltonne in Brighton den übel zugerichteten Leichnam eines Mannes. Sie informiert die Polizei, will aber mit dem Fall nichts zu tun haben. Das sieht der DI Francis Sullivan etwas anders. Er bittet sie um Hilfe, denn dem Toten wurde großflächig ein Tattoo entfernt. Der Mörder scheint es auf die Körperkunst seiner Opfer abgesehen zu haben und nur Marni kann der Polizei helfen, das nächste Opfer zu verhindern. 

 

"Der Tattoosammler" ist ein spannungsgeladener und sehr gut recherchierter Thriller.

Die Figuren haben alle ihre Ecken und Kanten. Und damit sind keineswegs kleine Makel gemeint. Marni entpuppt sich als unstet und teilweise unglaublich zickig, der DI ist starrsinnig und irgendwie verschroben. Und vom Ex-Mann von Marni habe ich im Laufe des Thrillers immer weniger gehalten. Dennoch ist diese Mischung genau die richtige für die Geschichte und macht sie erst realistisch und lebensnah. Keine der Figuren war durchweg sympathisch oder unsympathisch. 

 

Das fand ich klasse und empfehle diesen Roman allen Liebhabern von rauen und teils groben Figuren.

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4. London

Mädchenjäger 
von Paul Finch

38 verschwundene Frauen innerhalb weniger Jahre. Es gibt keine Spuren, kein Motiv und vor allem keine Leichen. Daher wecken diese verschwundenen Frauen auch nicht das Interesse der Polizei.

Detective Sergeant Paul “Heck” Heckenburg vermutet einen Zusammenhang. Doch niemand glaubt ihm…

 

“mädchenjäger” ist so rau und brutal wie London in den 80er und 90er Jahren. Der Krimi wechselt zwischen Details und brutal-kurzen Szenen hin und her. Dies macht ihn für mich zu einem klassischen englischen Krimi. Die Hauptfigur Heck ist keine leichte Figur. Im Gegenteil: arrogant, kurz angebunden und teils brutal hat er es mir beim Lesen nicht immer einfach gemacht.

 

Doch genau diese Mischung macht den Krimi so faszinierend. Eine Empfehlung an die Liebhaber von Krimis, die so unbeständig und undurchsichtig sind wie das Londoner Wetter im November.

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5. London

Grabestreu
von Colette McBeth

In einem Park in London wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie wurde erwürgt und der Täter hinterließ eine Kette mit einem goldenen Vogelkäfig. So eine Tat gab es schon mal. Nur mit einem entscheidenden Unterschied: das damalige Opfer Melody hat überlebt. Und ihr Angreifer ist erst seit kurzem wieder auf freiem Fuß. Beginnt der Albtraum erneut?

 

Die Geschichte von “grabestreu” wird von 3 Personen erzählt: Melody, Eve und DI Rutter. Während Mel und die Detective lebendig sind, erzählt Eve aus dem Jenseits. Das mag zu Beginn gewöhnungsbedürftig sein, aber im Verlauf des Buches habe ich mich daran nicht mehr gestört. 

 

Das Opfer Mel erscheint zu Beginn neurotisch, verschreckt und in sich gekehrt. Sie hat Zwangsstörungen entwickelt, um ihrem Leben Herr zu werden. Durch ihre distanzierte Art konnte ich nur schwer einen Draht zu ihr finden. Doch je weiter ich gelesen habe, desto mehr konnte ich mich für sie erwärmen, sie verstehen und habe zum Ende hin richtig mit ihr mitgefiebert. 

 

Die Story selbst ist eher ruhig, aber dennoch spannend. Die Autorin hetzt ihre Leser nicht durch den Thriller, sondern lässt sich Zeit, um die einzelnen Fäden zu spinnen und geschickt zusammenzuführen. Man sollte also etwas Geduld mitbringen, denn McBeth verschießt ihr Pulver nicht zu Beginn, sondern kontinuierlich.

 

Eine klare Empfehlung für Leser:innen, die nicht nur an der Polizeiarbeit, sondern auch an den Emotionen der Opfer und Überlebenden interessiert sind.

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England hat viel mehr zu bieten als Sherlock Holmes oder Edgar Wallace. Es muss nicht der klassische Detektivroman sein, um England von seiner blutigen und spannenden Seite kennenzulernen. Also schnappt Euch Euren Regenschirm und jagt Täter:innen in den Straßen Londons.

Welcher Krimi oder Thriller wird Eure nächste Reise nach England? Erzählt es uns und taggt uns auf Instagram unter @medimopsde und @tapsisbuchblog. 

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