„Frieden darf kein Deckname für Unterdrückung sein.“ Diese Worte gehen in die Weltliteratur ein. Und sie stammen von keiner Geringeren als Anne Applebaum. Umso mehr hat sich die polnisch-amerikanische Historikerin den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verdient. Aber wer ist die Frau hinter den großen Parolen? Zeit für einen Blick hinter die Kulissen von Anne Applebaums bewegtem Leben.

Anne Applebaum: des Totalitarismus schärfste Kritikerin

Anne Applebaums Herz schlägt nicht nur für Geschichte und Politik, sondern auch für den Osten. So wird sie direkt nach dem Studium 1988 Wirtschaftskorrespondentin in Warschau. Und der Journalismus liegt ihr. Bis in den Redaktionsausschuss der Washington Post arbeitet sie sich vor, schreibt für renommierte Magazine und Zeitungen. Nebenbei gibt sie ihre Expertise als Gastdozentin weiter – ob in Washington, Heidelberg oder Berlin.

Doch Applebaum will mehr: Sie will in die Literatur. Ihr erstes Werk aber hat ausnahmsweise einmal wenig mit Geschichte und Politik zu tun. 2011 wirkt sie an einem Kochbuch für polnische Rezepte mit. Ihr kritisches Debüt gibt sie 2012 mit „Der Eiserne Vorhang: Die Unterdrückung Osteuropas 1944–1956“. Ein gelungenes Debüt, das sie mit politisch-historischen Romanen und Sachbüchern fortsetzt. Und der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten. 2003 und 2017 gewinnt Anne Applebaum den Duff Cooper Prize, 2018 den Lionel Gelber Prize. Ihren größten literarischen Meilenstein erreicht sie aber 2004 mit dem Pulitzer-Preis für ihr Werk „Der Gulag“ – genau wie mit ihrer jüngsten Auszeichnung, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2024.

Gebrauche Bücher von Anne Applebaum – fair in secondhand

1. Der Eiserne Vorhang: Die Unterdrückung Osteuropas 1944–1956

Der Eiserne Vorhang: Die Unterdrückung Osteuropas 1944–1956
von Anne Applebaum

Scharfsinnige Studie über die Zwangssozialisierung Osteuropas: Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwinden die Osteuropäer:innen hinter dem Eisernen Vorhang. Hinter verschlossenen Türen zwängt sie die Regierung in den Kommunismus – nicht aber nur bei Wirtschaft und Politik. Auch im Alltag ist plötzlich nichts mehr so, wie es einmal war.

 

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2. Der Gulag

Der Gulag
von Anne Applebaum

Wie ging es in den Gefängnissen der Sowjetunion wirklich zu? Welchen widrigen Bedingungen waren die Insass:innen tagtäglich ausgesetzt? Und wie viele ließen hinter den dicken Steinmauern ihr Leben? Anne Applebaum wirft einen ungefilterten Blick in den Gulag und gewinnt dafür den Pulitzer-Preis 2004.

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3. Die Verlockung des Autoritären

Die Verlockung des Autoritären: Warum antidemokratische Herrschaft so populär geworden ist
von Anne Applebaum

Der Westen ist Spitzenreiter in puncto Demokratie? Anne Applebaum ist sich da nicht so sicher. Die Journalistin sieht die Herrschaft des Volkes in Gefahr. Denn immer mehr demokratische Machthaber:innen schauen sich heimlich etwas von ihren autokratischen Kolleg:innen ab.

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4. Twilight of Democracy: The Failure of Politics and the Parting of Friends

Twilight of Democracy: The Failure of Politics and the Parting of Friends
von Anne Applebaum

Wenn aus Freundschaften Feindschaften werden: Gerade in der Weltpolitik werden die Karten schnell neu gemischt. Gegner:innen verbünden sich, Partner:innen entfremden sich. Anne Applebaum fragt sich, warum. In einer meisterhaften Analyse geht sie den fragilen politischen Beziehungen auf den Grund.

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