Große Literatur tummelt sich nur in großen Verlagen? Keineswegs.

Auch die kleinen, unabhängigen Verlage bringen große Schreibkunst in Umlauf. Wie wäre es mit einem kleinen Vorgeschmack? 

 

Unabhängige Verlage – Was bedeutet das? 

Independent-Verlag, Mini-Presse, Indie oder Indie-Verlag – ein unabhängiger Verlag hört auf viele Namen. Sein Markenzeichen: Meist handelt es sich um einen kleinen, oft jungen Verlag, der sich von sämtlichen publizistischen Konzernen distanziert. So macht es zum Beispiel „Wiesser“, „Trottoir Noir“ oder „kookbooks“.

 

Die Hotlist: große Chance für unabhängige Verlage 

Welche literarischen Schätze verbergen sich auf den Tischen von unabhängigen Verlagen? Genau das will die Hotlist herausfinden. Seit 2009 ermitteln Verlagshäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die besten Werke von unabhängigen Verlegern – mit Erfolg. Schon 2010 kämpften 110 Verlage um den Titel „heißestes Buch des Jahres“. 2023 ist es nicht anders. Noch bis zum 27. August kannst du online über die Hotlist mitbestimmen. Den Top 3 bei der Online-Auswahl winkt ein sicherer Platz auf der Liste der zehn Bücher des Jahres. Die übrigen sieben Plätze vergibt die Jury.

 

1. Queere Tiere: Queere Perspektiven auf Veganismus und Mensch-Tier-Verhältnisse

 
Queere Tiere: Queere Perspektiven auf Veganismus und Mensch-Tier-Verhältnisse
von India Kandel

Schon mal von tierlicher Queerness und binären Geschlechterklischees bei Tieren gehört? Falls nicht, lohnt sich ein Blick in India Kandels Sammelband. Liebevoll führt uns die Aktivistin in ihre queeren Perspektiven auf Veganismus und Mensch-Tier-Verhältnisse ein – mal mit Philosophie, mal mit Soziologie, mal mit Historie, aber immer mit ganz viel Herzblut.

 

Ein wunderbarer Kampf für ein freies Leben auf einem bunten Planeten!

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2. Wie die einarmige Schwester das Haus fegt

Wie die einarmige Schwester das Haus fegt
von Cherie Jones

Jedes kleine Mädchen auf Barbados kennt die Legende von der einarmigen Schwester. Wieder und wieder trichtert sie ihr die Mutter ein. Denn wer nicht gehorcht, muss leiden. Doch davon lässt sich die kleine Lala nicht einschüchtern. Im Gegenteil: Die Geschichte macht ihr Mut – Mut, aus ihrem tropischen Gefängnis auszubrechen. Für einen gewalttätigen Ehemann ist ihr junges Leben nämlich zu schade.

 

Ein fesselnder Roman, der die Unterdrückung der Frau auf Barbados mit viel Poesie und Lyrik an den Pranger stellt.

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3. Hinter dem Rücken

 

Hinter dem Rücken
von Haska Shyyan

Der Krieg in der Ukraine beginnt nicht erst am 24. Februar 2022. Schon seit 2014 ist das Land im Ausnahmezustand. Und genau in diese Zeit spult Haska Shyyan zurück. Sie erzählt die Lebensgeschichte eines ganz normalen ukrainischen Paares. Er will an die Front, sie nach Paris. Ihre Liebe, ihr Alltag, ihre Zukunft zerbricht. Doch ist das ein Grund, sich vom Kreml unterkriegen zu lassen? Nicht für diese Protagonistin.

Eine starke Geschichte einer starken Frau, die sich hunderte Male genau so zugetragen haben könnte.

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4. Ein sonderbarer Immigrant

Ein sonderbarer Immigrant
von Sefi Atta

Ein nigerianischer Literaturwissenschaftler zieht mit seiner Familie in die USA. In New Jersey beginnen sie ein neues Leben – ein glückliches Leben? Bei Lukmons Frau und Kindern zumindest scheint es so. Schnell finden sie Anschluss und Gefallen am amerikanischen Akzent. Doch was ist mit ihm? Warum fühlt er sich so schrecklich fremd? Ist er nicht ein „sonderbarer Immigrant“?

 

Freu dich auf einen scharfzüngigen Einwanderer-Roman, der auch gerne einmal gegen sein Gastland austeilt.

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5. Die göttlichen Kindchen

Die göttlichen Kindchen
von Tatjana Gromaca

Reisen wir zurück in die 1990er-Jahre: Jugoslawien und Kroatien stehen vor dem Ruin. Der Bürgerkrieg hat ihnen stark zugesetzt. Nicht nur die Dörfer und Städte, sondern auch die Bürger selbst sind kaputt – so wie die Mutter der Protagonistin. Ihre innere Zerrissenheit dient als Sinnbild für den gesellschaftlichen Abstieg.

 

Ein schweres Thema, aufgelockert mit einer großen Portion Ironie, Witz und Sarkasmus!

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6. Leere Menge

Leere Menge
von Verónica Gerber Bicecci

So hat sich die junge Verónica ihr Leben in Mexiko-Stadt nicht vorgestellt – frisch getrennt und von der eigenen Mutter verlassen. Sehnsüchtig kehrt sie in die leer stehende Wohnung ihrer Eltern zurück. Vielleicht ist da noch ein wenig Familiengefühl zwischen den verstaubten Kommoden und Pflanzenskeletten?

 

Die rührende Geschichte einer mexikanischen Frau, die nach ihren Wurzeln sucht.

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7. Strega

Strega
von Ney Sceatcher

Als Rafaela ihr Heimatdorf verlässt, schwant ihr nichts Gutes. Und sie soll recht behalten. Die Ausbildung zur Saisonarbeiterin ist hart. Zusammen mit achten jungen Frauen, alle 19 Jahre alt, lebt sie wie in einer Sekte. Putzen, bügeln, Tische decken – von früh bis spät. Von Freiheit und Selbstbestimmung fehlt jede Spur. Denn wer braucht als vernünftige Frau schon Freiheit und Selbstbestimmung? 

 

Ein schaurig-schöner Mix aus Märchen, Drama und Gothic Novel, der die Geschlechterrolle der Frau künstlerisch infrage stellt.

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